Rückblick

Die ganze Tour war eine ziemlich spontane Aktion. Anlass war das Kölner 6-tett an Fronleichnam, ein Bouleturnier in Köln, bei dem ich schon öfters und dieses Jahr wieder mit weiteren Wieslochern teilnehmen wollte. Nach unserer Radtour 2012 war es schon letztes Jahr eine Überlegung, hat dann aber nicht geklappt. Mit der Aussicht, sein neues Rad schon vor seinem Geburtstag zu bekommen, war Finn bereit mitzuradeln.

Unser Ziel war es die Strecke in 3 Tagen zu schaffen. Die Unterkünfte in Mainz und Koblenz waren vorgebucht und wir mußten am Mi Abend Köln erreichen. Man könnte sich für die Tour genausogut 6 oder 10 Tage Zeit nehmen und die Sehenswürdigkeiten und Weingüter unterwegs besuchen – für uns war es eher eine sportliche Herausforderung.

Der erste Tag war sehr anstrengend und die Strecke und Landschaft nicht besonders reizvoll. Die ersten km bis Brühl kannte ich, so dass wir gut vorankamen. Durch Mannheim (generell in den Städten) wird der Fahrfluß oft durch Ampeln und Hindernisse gestört und unterbrochen. Montags hatte nicht nur die Fähre auf der Friesenheimer Insel, sondern auch viele Gasthöfe unterwegs Ruhetag. Trinken und Essen findet man auf diesem Abschnitt des Rheinradwegs eher selten. Wir fuhren dann in die Dörfer und erkundigten uns, wo es den nächsten Lebensmittelladen gibt. Auch das sind vermutlich die zusätzlichen km dieser Etappe. Hinzu kam die Baustelle und Umleitung, die uns teilweise durch die beginnenden Weinberge führen wollte. Da hört der Spass auf! Finn hat nach dem Deutschlandspiel die letzten 2 Stunden bis Mainz eine super Moral gezeigt und oft Führungsarbeit übernommen – ich war ziemlich platt.

Der zweite Tag von Mainz nach Koblenz war die schönste Etappe. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es gut voran. Die Planung stimmte mit den gefahrenen km und direkt am Radweg gab es zahlreiche Biergärten und Möglichkeiten sich zu versorgen und zu rasten. Ab Mainz wird der Weg von vielen Radlern befahren.

Von Koblenz aus, auf der dritten Etappe gibt es erstmal Stadt und Industrie (bis Andernach). Anschließend führt der Radweg wieder am Rhein entlang, der Fluß ist aber breit und gerade und der Radweg gleicht stellenweise einer Schnellstraße. Die gekaufte Karte haben wir eher selten gebraucht; vor dem Ende der Etappe hätte ich aber früher nochmal draufschauen sollen, dann hätte ich die Überquerung bei Bonn nicht verpasst. So fuhren wir linksrheinisch auf den Industriekomplex vor Köln zu und fanden bei der „Abkürzung“ nicht mehr raus.

Unterwegs haben wir immer mal wieder phantasiert, wie es wäre, einfach mit dem Rad auf einem der Rheinschiffe mitzufahren. Oder in die parallel verlaufende Bahn zu steigen und den Tacho zu manipulieren. Oder Rückenwind zu haben. Beim Radfahren kann man seinen Gedanken freien Lauf lassen. Das war schön.


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